Anna Schiller
U-Haft-Vermeidung
Historisches Schloss

„Am spannendsten fand ich die Gestaltung der ‚pädagogischen Beziehung‘“

17.07.2019
Praxisbericht Anna Schiller – Jugendeinrichtung Schloss Stutensee

Anna, wo warst du im Praxissemester? Wie bist du auf die Stelle aufmerksam geworden?

Mein Praxissemester habe ich in der Jugendeinrichtung Schloss Stutensee in der Nähe von Karlsruhe gemacht. Die ersten drei Monate arbeitete ich in einer stationären Wohngruppe für Jungs im Alter von ca. elf Jahren, die zweite Hälfte in der Untersuchungshaft-Vermeidung für jugendliche Straftäter im Alter von 14 bis 18 Jahren. Auf die Stelle wurde ich durch das Internet aufmerksam.

Welchen Aufgaben bist du dort nachgekommen?

In der Wohngruppe half ich den Jungs bei den Hausaufgaben, spielte und kochte gemeinsam mit ihnen, erledigte Arztbesuche, spielte Fußball oder schrieb Dokumentationen. In der U-Haft-Vermeidung gestaltete ich das pädagogische Programm für die Jungs mit, die nicht am Schulkurs teilnahmen, unterstützte meine Kolleginnen und Kollegen beim Sport, begleitete die Jungs zu Gerichtsterminen oder reflektierte mit ihnen über verschiedenste Themen.

Was hat dir am meisten Freude bereitet? Welche erlernten Theorien aus dem Studium konntest du umsetzen?

Am spannendsten fand ich die Gestaltung der „pädagogischen Beziehung“: die Jungs kennenzulernen, herauszufinden, wer warum wie ist, und wie ich möglichst hilfreich und wertvoll handeln konnte. Dabei authentisch zu bleiben und eine gute Balance zwischen Erziehung und Beziehung hinzukriegen, erwies sich zwar nicht immer als einfach, aber als sehr interessant.

Was war deine größte Herausforderung?

Für mein Praxisprojekt gestaltete ich in der U-Haft-Vermeidung gemeinsam mit einer Kollegin einen Theaterworkshop. Innerhalb dessen entwickelten wir ein Drehbuch, das wir schließlich auch verfilmten. So schwierig und herausfordernd es oft war, die Jungs zu motivieren und dazu zu bringen, sich auf das Theaterspielen einzulassen, desto beeindruckender und kreativer war das Endergebnis.

Kannst du dir vorstellen, dieser Aufgabe auch hauptberuflich nachzugehen?

Ja, auf jeden Fall!


Die 2009 gegründete, staatlich und kirchlich anerkannte CVJM-Hochschule – YMCA University of Applied Sciences – führt in Präsenz- sowie in berufsbegleitenden und onlinebasierten Teilzeit-Studiengängen in den Bereichen Theologie und Soziale Arbeit zum Bachelor of Arts und Master of Arts. Außerdem bildet die CVJM-Hochschule Erzieher*innen und Jugendreferent*innen aus. Verschiedene Weiterbildungen ergänzen das Angebot. Die CVJM-Hochschule betreibt zusätzlich vier Forschungsinstitute (Institut für Erlebnispädagogik, Institut für Missionarische Jugendarbeit, Institut empirica für Jugendkultur und Religion sowie das Evangelische Bank Institut für Ethisches Management). Zum Wintersemester 2023/2024 sind 474 Studierende immatrikuliert. Rektor der CVJM-Hochschule ist Prof. Dr. Tobias Faix. Die Studierenden leben in einer Lern- und Lebensgemeinschaft auf dem bzw. in der Nähe des Campus.

Träger der CVJM-Hochschule ist der deutschlandweite Dachverband der Christlichen Vereine Junger Menschen (CVJM/YMCA), der CVJM Deutschland. Der CVJM/YMCA ist weltweit die größte überkonfessionelle christliche Jugendorganisation, die insgesamt 40 Millionen Menschen direkt erreicht, und weitere 25 Millionen Menschen indirekt. In Deutschland hat der CVJM 310.000 Mitglieder und regelmäßige Teilnehmende. Darüber hinaus erreicht er in seinen Programmen, Aktionen und Freizeiten jedes Jahr fast eine Million junge Menschen. Schwerpunkt des CVJM in Deutschland ist die örtliche Jugendarbeit in 1.400 Vereinen, Jugendwerken und Jugenddörfern.

Ehrenamtlicher Vorsitzender des CVJM Deutschland ist Präses Steffen Waldminghaus. Hauptamtlicher Leiter ist Generalsekretär Pfarrer Hansjörg Kopp.

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