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Ehemalige Ministerin Christina Kampmann im Gespräch mit Studierenden der CVJM-Hochschule

Einer unserer Bachelorkurse hatte im Rahmen der Sozialpolitik-Vorlesung die ehemalige Ministerin Christina Kampmann zu Besuch. Christina Kampmann ist Mitglied der SPD und war von 2015 bis 2017 Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport in Nordrhein-Westfalen.

Nach einem dualen Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung arbeitete sie im Jobcenter der Stadt Bielefeld, wo ihr die Benachteiligung von vielen Menschen deutlich bewusst wurde. Insbesondere die Tatsche, dass Armut an die nächste Generation weitergegeben wird, brachte sie dazu, sich politisch in der SPD zu engagieren.

Im Gespräch mit den Studierenden der CVJM-Hochschule hob Kampmann deswegen auch das Teilhabepaket des Bundes hervor. Das steht als Hilfe für Menschen mit geringem Einkommen zur Verfügung und soll ihnen den Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe und Bildung erleichtern. Obwohl es dieses Angebot schon längere Zeit gibt, merkte Kampmann an, dass die Leistungen aus dem Teilhabepaket zwar formell zur Verfügung stünden, aber teilweise nicht richtig in Anspruch genommen würden, da es einige bürokratische Hürden gebe. Deshalb forderte sie, den betroffenen Gruppen den Zugang zum Teilhabepaket zu vereinfachen.

Ein weiteres großes Thema in der gemeinsamen Veranstaltung waren die sogenannten „Hartz-Reformen“. Kampmann sprach sich dabei für eine Überwindung der bestehenden Regelungen aus, da diese bis heute zu großer Unsicherheit bei den Betroffenen führen würden. Deshalb plädierte sie für eine Alternative. Das Ziel dabei sollte sein, Menschen zu einem eigenständigen und unabhängigen Leben zu befähigen. Überlegungen von vereinfachter Jobsuche über gleiche Voraussetzungen für alle bis hin zu einem solidarischem Grundeinkommen wurden dabei gemeinsam mit dem Kurs diskutiert.

Darüber hinaus wurde über die Absenkung des Wahlalters diskutiert, um jungen Menschen mehr politische Partizipation zu ermöglichen. Die SPD ist auch für die Senkung des Wahlalters auf das 16. Lebensjahr. Um schon früh Berührungen mit Demokratie zu haben, wurde im Kurs darüber diskutiert, demokratische Elemente auch in Schulen und Kitas zu stärken. So lernten Kinder früh, wie es ist,  mitbestimmen zu können und etwas zu bewegen.

Zum Schluss äußerte Kampmann den Wunsch, dass zwischen Sozialarbeitenden und der Politik wieder mehr Kommunikation stattfinde. Sie wünscht sich ein stärkeres Einbinden der Sozialarbeitenden und einen direkten regelmäßigen Austausch miteinander. Für Kampmann sollten die Sozialarbeitenden eine größere Rolle spielen als sie es momentan täten.

Die CVJM-Hochschule und der gesamte Kurs bedanken sich für den guten und konstruktiven Austausch mit Christina Kampmann.

Nora Aust, Studierende


Die 2009 gegründete, staatlich und kirchlich anerkannte CVJM-Hochschule – YMCA University of Applied Sciences – führt in Präsenz- sowie in berufsbegleitenden und onlinebasierten Teilzeit-Studiengängen in den Bereichen Theologie und Soziale Arbeit zum Bachelor of Arts und Master of Arts. Außerdem bildet die CVJM-Hochschule Erzieher*innen und Jugendreferent*innen aus. Verschiedene Weiterbildungen ergänzen das Angebot. Die CVJM-Hochschule betreibt zusätzlich vier Forschungsinstitute (Institut für Erlebnispädagogik, Institut für Missionarische Jugendarbeit, Institut empirica für Jugendkultur und Religion sowie das Evangelische Bank Institut für Ethisches Management). Zum Wintersemester 2023/2024 sind 474 Studierende immatrikuliert. Rektor der CVJM-Hochschule ist Prof. Dr. Tobias Faix. Die Studierenden leben in einer Lern- und Lebensgemeinschaft auf dem bzw. in der Nähe des Campus.

Träger der CVJM-Hochschule ist der deutschlandweite Dachverband der Christlichen Vereine Junger Menschen (CVJM/YMCA), der CVJM Deutschland. Der CVJM/YMCA ist weltweit die größte überkonfessionelle christliche Jugendorganisation, die insgesamt 40 Millionen Menschen direkt erreicht, und weitere 25 Millionen Menschen indirekt. In Deutschland hat der CVJM 310.000 Mitglieder und regelmäßige Teilnehmende. Darüber hinaus erreicht er in seinen Programmen, Aktionen und Freizeiten jedes Jahr fast eine Million junge Menschen. Schwerpunkt des CVJM in Deutschland ist die örtliche Jugendarbeit in 1.400 Vereinen, Jugendwerken und Jugenddörfern.

Ehrenamtlicher Vorsitzender des CVJM Deutschland ist Präses Steffen Waldminghaus. Hauptamtlicher Leiter ist Generalsekretär Pfarrer Hansjörg Kopp.

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