Die Geschichte der CVJM-Hochschule: 90 Jahre Bildungstradition

Die CVJM-Hochschule in Kassel wurde am 27. März 2009 gegründet und nahm im Wintersemester des Jahres mit 54 Studierenden im Bachelor-Studium "Religions- und Gemeindepädagogik/Soziale Arbeit integrativ" erstmals den Studienbetrieb auf. 

Dabei konnte die junge Hochschule bereits zu ihrer Gründung auf eine langjährige Bildungsgeschichte im Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) bauen, die Tradition und Innovation miteinander vereint.

Von Wuppertal nach Kassel: Die CVJM-Sekretärschule

Bereits vor über 90 Jahren hatte es sich der erste Jugendverband der Welt zur Aufgabe gemacht, hauptberufliche Fachkräfte für den Verkündigungsdienst in CVJM, Kirche und freien Werken auszubilden. Zunächst wurde in Kooperation mit der Evangelistenschule Johanneum in Wuppertal der Schulbetrieb in einer Sonderklasse, der „Sekretärschule“ aufgenommen.

Acht Jahre später, am 1. Oktober 1928, wechselte die Ausbildung in die neugebaute Sekretärschule in Kassel-Wilhelmshöhe (Im Druseltal 8) und begann mit drei Lehrern und zwölf Schülern den Unterricht.

Im Herbst 1939 wurde die Schule unter der Nazi-Diktatur beschlagnahmt und unter anderem als Schwesternwohnheim verwendet. Nach dem Krieg begann im Herbst 1946 der erste Nachkriegslehrgang mit neuen Schülern den Unterricht in einer Notunterkunft in Rengshausen (nahe Kassel).

Im Jahr 1958 wurde in Rengshausen ein Erweiterungsbau mit einem großen Klassenraum und sechs Doppelzimmern für Schüler in Betrieb genommen. Nach 24 Jahren Schulbetrieb in der Notunterkunft in Rengshausen erwarb der CVJM-Gesamtverband in Deutschland e. V. (CVJM Deutschland) am 1. Oktober 1970 in der Hugo-Preuß-Str. 40/42 in Kassel ein 13.500 m² großes Grundstück mit zwei Gebäuden, die als Schule und Wohnheim Verwendung fanden.

Die Zahl der Studierenden stieg daraufhin stetig an. Im Frühjahr 1973 wurden zum ersten Mal Frauen an der Sekretärschule zugelassen und im Juli des gleichen Jahres wurde die CVJM-Sekretärschule als private Fachschule für Sozialpädagogik staatlich anerkannt.

In den Jahren 1976 und 1996 wurden verschiedene Bauvorhaben realisiert: ein Schulneubau, der Erweiterungsbau des Wohnheimes und ein Anbau an den Schultrakt wurden in Betrieb genommen.

Von der CVJM-Sekretärschule zum CVJM-Kolleg

Im Oktober 1997 wurden die CVJM-Sekretärschule und die Fortbildungsarbeit im CVJM-Gesamtverband vereinigt zum "CVJM-Kolleg, Aus- und Fortbildungsinstitut für christliche Jugendarbeit und private Fachschule für Sozialpädagogik".

In den Folgejahren entwickelte das CVJM-Kolleg aufgrund der voranschreitenden Akademisierung Studienkonzepte, die es den Studierenden nach nur einem Präsenzjahr ermöglichten, an externen Hochschulen/Universitäten einen akademischen Abschluss zu erwerben und die Kolleg-Ausbildung zum "CVJM-Sekretär/Erzieher" studienbegleitend weiterzuführen.

Vor diesem Hintergrund entstand die Idee – im Rahmen des Bologna-Prozesses auf dem Weg zu einem einheitlichen Europäischen Hochschulraum – das Fachschulprogramm des CVJM-Kollegs zu einem Fachhochschulprogramm an der "Internationalen CVJM-Hochschule" weiterzuentwickeln und damit die CVJM-Bildungstradition zukunftsfähig zu erhalten. Im Oktober 2000 traf der Hauptausschuss des CVJM-Gesamtverbandes die erste Entscheidung für die Weiterentwicklung des CVJM-Kollegs zur Hochschule.

Vom CVJM-Kolleg zur CVJM-Hochschule

Nach sieben Jahren intensiver Planung konnte der Wunsch, ein qualifiziertes Studium auf Hochschulniveau anzubieten, realisiert werden und es gelang 2008 die erstmalige Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat. Am 27. März 2009 wurde die "CVJM-Hochschule" in Kassel in einem Festakt im Kongresspalais der Stadt formal gegründet. Im Wintersemester desselben Jahres nahmen 54 Studierende ihr Studium auf.

Seither sind die Studierendenzahlen kontinuierlich gestiegen (Stand SS 2022: 574 immatrikulierte Studierende).

Die Konzentration auf zwei etablierte Studiengänge ("Religions- und Gemeindepädagogik/Soziale Arbeit" im Präsenzstudium sowie den berufsbegleitenden Studiengang "Soziale Arbeit") und die inhaltliche, personelle und strukturelle Weiterentwicklung der CVJM-Hochschule ermöglichten 2013 und 2016 die erfolgreiche Reakkreditierung für fünf Jahre bis 2021 durch den Wissenschaftsrat.

Mit dem Master „Transformationsstudien: Öffentliche Theologie und Soziale Arbeit“ schuf die CVJM-Hochschule im Jahr 2018 einen innovativen berufsbegleitenden Studiengang, der sich mittlerweile am Bildungsmarkt etabliert hat. Im Herbst 2021 sprach der Wissenschaftsrat erneut eine Akkreditierung für die kommenden fünf Jahre aus (wir berichteten).

Durch das Wissenschaftsministerium des Landes Hessen ist die CVJM-Hochschule staatlich unbefristet anerkannt. Die Studienangebote sind durch die AHPGS akkreditiert.

Insgesamt lehren derzeit 11 Professor*innen und eine Vielzahl von qualifizierten Lehrbeauftragten in zwei Bachelor-Studiengängen an der CVJM-Hochschule. Studierende haben die Möglichkeit, spezifische Schwerpunkte in fünf verschiedenen Studienprofilen zu belegen (Internationale Soziale Arbeit, missionarische Jugendarbeit, Medienpädagogik, Erlebnispädagogik sowie Migration, Integration und Interkulturalität). Darüber hinaus besteht die Möglichkeit praxisnahe Weiterbildungsangebote (Intercultural Coach, Wildnis- und Erlebnispädagogik, FreshX u.a.) zu belegen.

Die etablierte Fachschulausbildung des CVJM-Kollegs wird parallel zum Hochschulstudium weiterhin angeboten.

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