Abbau

Da unsere Baumhäuser nicht für die Ewigkeit, teilweise nicht für länger als ein Camp gemacht sind, müssen sie wieder rück- und abgebaut werden. Dies bedarf Zeit und guter Planung.

Material:

Vorgehen:

Der Abbau erfolgt ohne die Teilnehmenden. Er erfordert hohe Konzentration und wird deswegen in der Regel erst einige Tage/Wochen nach einem Camp angegangen. Der Abbau ist tendentiell gefährlicher als der Aufbau, da beim Aufbau bspw. oft mehr Menschen einen Stamm sichern und er langsam nach oben bewegt wird. Deswegen ist es sehr wichtig hier einige Sicherheitsregeln mit allen Beteiligten zu verabreden sowie Vorgehen und einzelne Aufgaben klar abzusprechen.

Beim Abbau werden zunächst alle nicht sicherheits-relevanten Teile des Baumhauses abgebaut. Diese Elemente (bspw. Innenausstattung, Dächer, …) werden vom Baumhaus herunter getragen. Anschließend werden auf allen Elementen Security-Lines gespannt und in Betrieb genommen. Das Gelände unter dem Baumhaus wird komplett mit Absperrband gesichert und dieser Bereich ist nicht mehr zu betreten. Eine Person ist damit beauftragt den Bereich zu überwachen.

Im Folgenden werden zunächst die Geländer abgebaut. Beim Abbau wird jeder Balken zunächst mit Bandschlingen an anderen tragenden Elementen (bzw. an Bäumen) gesichert. Die Sicherung ist so anzubringen, dass sie gespannt ist. Die Sicherung verhindert Unfälle (bspw. Quetschungen), erleichert das Öffnen von Knoten und verhindert, dass sich Rundhölzer bei ungeplantem runterfallen verkanten. Wenn das Seil nicht mehr verwendet wird, können die Knoten mit einem Messer aufgeschnitten werden. Soll das Seil noch einmal verwendet werden (bspw. Bauseile von nicht-tragenden Elementen), können die Knoten mithilfe der Hebelwirkung eines Zimmermannhammers gelöst werden. Sind die Knoten entfernt, kann das Rundholz runterfallen- bzw. abgelassen werden. Anschließend werden die V-Verstärkungen, bei den obersten Brücken und Plattformen begonnen, abgebaut. Sind Geländer und V-Verstärkungen abgebaut, können die Verbindungselemente (Brücken, Treppen) abgebaut werden.

Die Plattformen werden nicht im Ganzen heruntergelassen bzw -geschnitten, da sie sich auf diese Weise sehr leicht zwischen den Bäumen verkanten könnten. Deswegen werden beim Abbau der Plattformen zunächst die Bretter gelöst. Wenn die Bretter direkt entnaglet werden sollen, wird ein Schlag unter das Brett getätigt, darauf folgt ein Schlag von oben neben den Nagel. Der herausstehende Nagel kann nun mit der Hebelwirkung eines Zimmermannhammers herausgezogen werden. Alternativ können die Bretter mithilfe einer Motorsäge zwischen dem Balken herausgeschnitten werden. Ist nur noch das Raster vorhanden, werden die tragenden Knoten am Baum gelöst und die Plattform fällt zu Boden. Die Sicherung der beteiligten Menschen erfolgt hierbei entweder noch über die Securtiy-Line oder über eine Top-Rope-Sicherung über der Plattform. Die Top-Rope-Sicherung ist dabei so installiert, dass sie nach dem Abstieg vom Boden aus abgebaut werden kann.

Wenn alle Personen am Boden sind, kann mit dem Zerlegen und Abtransport begonnen werden (ACHTUNG: es wird nicht zeitgleich am Boden aufgeräumt und in der Höhe abgebaut!). Dabei ist sicher zu stellen, dass sich keine ungesicherten Gegenstände in der Höhe befinden. Die Absperrband-Sicherung wird entfern. Nun kann der weitere Abbau und der Abtransport auf dem Boden geschehen. Beim Schichten von Rundhölzern ist darauf zu achten, diese nach Größe zu sotieren und auf einer Seite bündig zu lagern, um den weiteren Transport zu erleichtern.

Beim Abbau kann viel für die Nachhaltigkeit getan werden. Genaue Absprachen mit dem Förster bzw. Holzlieferanten über die Rücknahmebedingungen (Länge, Nägel, Lagerort etc.) für das Stangenholz sind hier von großer Wichtigkeit. Das übrige Holz kann zum Bauen wiederverwendet werden, solange es noch frisch ist bzw. verbrannt werden, wenn es gelagert wurde. Auch dicke Bretter (bswp. von der Brücke) können wiederverwendet werden, wenn die Schrauben entfernt werden und eine geeignete Lager- bzw. Transportmöglichkeit besteht.

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